Geschichten aus der dunklen Zeit der Stadt Recklinghausen. Auf der Grundlage tatsächlicher Fakten entstehen aus einer alten Gespenstersage zwei neue Erzählungen, welche die historischen und fiktiven Sachverhalte von unterschiedlichen Standpunkten aus beleuchten.
Vor meinem geistigen Auge wuchs der Scheiterhaufen in höchste Höhen; ich sah den Henkersknecht wie er der bereits am Pfahl festgezurrten, sich windenden und vor Todesangst winselnden Delinquentin den Pechbesen anhängt. Und schließlich malte ich mir in teuflischer Freude aus, wie der ganze Haufen mit infernalischer Flamme lodert, wie die widerwärtige Kreatur bei lebendigem Leibe brät und verbrennt und schließlich mit einem bestialischen Schrei, der das Tremolo von tödlicher Qual und endgültiger Befreiung in sich trägt, zur Hölle fährt. Nein, das erlösende Erdrosseln vor dem Entzünden des Haufens wollte ich ihr nicht zugestehen. Meine geistige Verfassung ließ damals keinen Raum für Gnade oder Barmherzigkeit. Der Zorn brannte wie das heißeste Höllenfeuer in mir und meine Gedanken kreisten nur noch um die perfidesten Möglichkeiten der Rache. ...
Dritte verbesserte Auflage
136 Seiten
mit historischen Abbildungen und Plänen und zwei Federzeichnungen
Verlag: Books on Demand
Sprache: Deutsch
Erscheinungsjahre: 2017 / 2019 / 2022
ISBN: 978 3 755 78523 1
Größe: 14,8 x 21 cm
Preis: 11,90 €
auch als E-Book erhältlich
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Seit rund 300 Jahren wird in Recklinghausen die Sage von einer Kauffrau erzählt, die im Leben betrogen habe und nun zur Strafe in der Stadt als Gespenst umgehen müsse.
Die alte Sage ist im Buch zur Erinnerung noch einmal aufgeschrieben.
Die Kauffrau Prinkernell hat nachweislich im 17. Jahrhundert in Recklinghausen gelebt, war eine hoch angesehene und sehr fromme Bürgerin und vermachte schießlich ihr gesamtes Vermögen dem Orden der Jesuiten.
Der zeitliche Rahmen ihres Lebens wird mit den wichtigsten regionalen Ereignissen in diesem Buch grob umrissen, und es wird versucht, ihren Kontakt zu den Jesuiten näher zu beleuchten.
Außerdem bringt ein historischer Bericht aus dem Jahr 1894 weitere Erkenntnisse zur Recklinghäuser Jesuitenniederlassung.
Auf der Grundlage der Erkenntnisse, die aus der Beschäftigung mit den historischen Tatsachen gewonnen wurden, und auf der Basis der alten Sage werden zwei neue Geschichten erzählt, welche von unterschiedlichen Standpunkten aus ein völlig anderes Bild der nach ihrem Tod verleumdeten Kauffrau zeichnen, als es die ursprüngliche Sage vermitteln will.
Inhalt
Vorbemerkungen zur Neuauflage
Juffer Prinkernell - Die bekannteste Fassung von Eugen Vetter (1949)
Annäherung an eine Sage
Die Sage aus heutiger Sicht erzählt
Verdammnis
Bürgermeister von Recklinghausen im 17. Jahrhundert
Über die Jesuiten in Recklinghausen - Eine Veröffentlichung aus dem Jahr 1894
Anmerkungen
Worterklärungen
Zeitstrahl
Literaturhinweise
Die niederrheinische Provinz des Jesuitenordens - Jesuiten im Vest Recklinghausen
Jesuiten auf dem Annaberg
Ein starke Frau in einer schwierigen Zeit
Viele offene Fragen